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DreRoCo Herbstgold

Systemstatistik

Impressionen

Posing am Eingang
Küchenaction
Fiascorunde zum ersten
Fiascorunde zum zweiten
Battletechrunde
Plüsch zum ersten
Plüsch zum zweiten
Plüsch zum dritten
DSA wird auch gespielt
die Ermittlungsgruppe Bizarres und Okultes im Einsatz
Elyrionrunde
scheint spaßig gewesen zu sein
die Workshops waren ganz gut besucht
stürzt den Papst: In nomine Satanis
Savage Worlds: Maschienengeister
Kader13 Fantasyspiel mit Battlemap
Spieler bei der Arbeit
Alles was man so zum WFRP braucht
gut versorgte Spielrunde
gespanntes Zuhren
die gabs immer, hmm lecker
Cthulhu
wie gesagt, DSA gabs auch
so sehen gut gefllte Spielrunden aus

Meinungen

Schlaflos in Niedersedlitz

von: Lars Hitzing

Ein (sehr persönlicher) Rückblick aus Orgasicht

Prolog

"Arbeiten sie in einem Kinderheim?" fragt mich eine amüsierte Kassiererin, als ich zum zweiten Mal mit einem randvoll gepackten Einkaufswagen vor ihr stehe. Es ist Donnerstag abend 21:30 Uhr und für mich hat die DreRoCo Herbstgold schon längst angefangen. Etwas ungläubig starre ich auf die Berge mit Essen - 60 Paar Wiener, 60 Bockwürste, 14 Kilo Kartoffeln, 12 Packen Toast, 15 Großpackungen Käse, 8 Päckchen Kaffee und so weiter und so fort. Wer soll das alles essen - und passt das überhaupt ins Auto rein? In Gedanken lasse ich die folgenden 3 Tage ablaufen, um auf irgend etwas zu stoßen, daß wir bei der Vorbereitung vergessen haben könnten. Aber mir fällt nichts ein. Neue Tassen sind da, das Programmheft ist gedruckt, das Banner bemalt, Tombolapreise sind organisiert, ein Dienstplan erstellt, 10 Biertischgarnituren ins checkout gefahren, Urlaub ist eingereicht und die Familie in Leipzig geparkt. Die letzten großen Fragezeichen werden sich erst morgen klären: Kommen genügend Leute? Wird für alle die passende Spielrunde da sein? Werden alle Spielleiter genug Interessenten finden? Meine Spielrunden muß ich auch noch vorbereiten. Dazu war bis jetzt keine Zeit geblieben. Das werde ich wohl beim Thekendienst mit machen müssen.

Kapitel 1 - der Freitag


Ein paar Stunden hat es gedauert, bis aus dem Jugendtreff checkout die DreRoCo Rollenspielhöhle wurde. Gut, daß wir einen Veranstaltungsort gefunden haben, wo es kein Problem ist, alles nach unserem Geschmack umzuräumen. Dieses Jahr waren wir allerdings schlau genug, vorher Fotos zu machen, um beim Aufräumen wieder für alles den richtigen Platz zu finden. Hinter dem Tresen ist schon ordentlich Bewegung, wobei der Platz durch Cola-Kästen und Müllsäcke voller Brötchen arg eingeschränkt ist. Da wir schneller waren als gedacht, bleibt sogar noch eine kurze Pause, um das Mittagsessen nachzuholen.
17:00 Uhr: die Tür öffnet sich für die ersten Gäste. Nun geht es los. Rasch füllt sich die Eingangshalle und es laufen immer mehr Leute mit den neuen Tassen zur Tee-Theke. Zu den Gesichtern der "üblichen Verdächtigen" kommen viele neue dazu. Das ist erstaunlich, da wir dieses Jahr bewusst auf Flyer und auswärtige Werbung verzichtet haben, um uns auf die Dresdner Rollenspielgemeinde zu konzentrieren. Bis zu Beginn des ersten Blocks sind alle Spielleiter da und offensichtlich haben auch alle Spieler eine Runde gefunden - egal ob sie mit Plüschtieren im Arm PP&P spielen, virtuell mit 15kg Heroin im VW Käfer rumfahren oder mit gezogenem Schwert durch Ruinen stolpern. Das war doch ein guter Start!
Derweil schäle ich die ersten 4 Kilo Kartoffeln für das "Essen des Tages". Als ich später fertig bin und es sich rumspricht, daß es Kartoffelsuppe gibt, ist sie auch schon wieder alle. Also das ganze noch mal und noch ein großer Topf Essen gekocht.
Dann ist auch schon Zeit für den Nachtblock. Ich leite eine Runde BattleLore an, die offensichtlich beiden Mitspielern Spaß macht. Bis kurz vor 4:30 Uhr ist dann noch Zeit für Inventur, Kassensturz, Versorgung der nächtlichen Hungerattacken der Spieler und mein eigenes Abendbrot. Essen und Trinken sind noch reichtlich da - nur die ersten Teesorten gehen zur Neige. Darum kümmer ich mich morgen. Jetzt aber ab ins Bett, von dem mich noch eine dreiviertel Stunde entspannte Radtour durchs schlafende Dresden trennen.

Kapitel 2 - der Samstag


Als ich kurz nach 11:00 Uhr wieder im checkout bin, läuft die DreRoCo Herbstgold schon wieder auf vollen Touren. In jedem Raum wird angeregt gespielt und selbst für den Workshop haben sich Interessenten gefunden. Zu meiner Überraschung ist allerdings der Brötchenvorrat stark dezimiert. Also werd ich wohl am Abend noch mal einkaufen fahren müssen. Um etwas Abwechslung in den Speiseplan zu bringen, gibt es nicht schon wieder Kartoffelsuppe, sondern Eintopf. Genaugenommen gibt es Kartoffelsuppe, nur eben zusätzlich mit Blumenkohl und nicht püriert. Als das Samstagsessen endlich fertig ist, muss ich es anpreisen wie warmes Bier. Obwohl der Vergleich hinkt - völlig spielfixiert will sowieso niemand Bier trinken. Egal ob warm oder kalt. Das nächste Mal werd ich den Eintopf einfach auch pürieren, einen Schluck Sahne drankippen und das dann als Cremésuppe verkaufen. Das findet dann sicherlich besseren Absatz als der Eintopf. Zwischen Gemüseschnipseln, Sandwichmachen, Essenausgeben, Teewasser nachfüllen und Teelichter erneuern darf ich nicht vergessen, meine Runde für den Abendblock noch vorzubereiten!
Um 17:00 Uhr startet die Tombola und das Küchenkollektiv hat den ersten Essensansturm bewältigt. Die Anzahl der Leute hat sich nicht großartig erhöht, was einen Einbruch der Besucherzahlen bedeutet. Schade! Doch zum traurig sein bleibt keine Zeit. Ich steige mit Einkaufszettel aufs Rad und hoffe, noch einen oder mehrere Bäcker zu finden, die mir 32 doppelte Brötchen verkaufen können. Am Bahnhof Dobritz ist das kein Problem und ich bekomme einen weiteren Sack voll frisch gebackener Semmeln. Mist! Wie kriege ich die auf dem Fahrrad jetzt zurück nach Niedersedlitz?
Im checkout angekommen eine schlechte Nachricht. 3 Leute hatten ihre Mithilfe für Tresen-, Küchen und Nachtdienst angeboten und waren im 2 Wochen vorher erstellten Dienstplan auch entsprechend eingetragen worden. Da der Samstagabend personell gut aussah, hatte ich mich entschlossen, noch eine Runde zu leiten, um das Angebot zu vergrößern. Nun war aber keiner dieser 3 Freiwilligen da und Tresen und Küche damit potentiell unbesetzt. Halleluja. Meine Runde konnte ich nun nicht mehr streichen. Blieb nur, den anderen noch einen Dienst mehr aufzuhalsen. Es nützt die aufwendigste Vorbereitung nichts, wenn man sich nicht auf die Leute verlassen kann. Schade!
Meine Runde läuft ziemlich gut und ist auch sehr lustig. "Kann ich meinen Charakter vom vorletzten Jahr wieder spielen?" Aber gerne doch! Rätselverliebt, wie häufig, ist die Quest sehr vollgepackt, bietet aber, je nach Zeit, mehrere Lösungen. Trotzdem passiert es mir zum ersten Mal in meiner langen Con-SL-Karriere, dass ich den Block um eine gute dreiviertel-Stunde überziehe. Der Küchendienst will nach Hause, der Einlass eine Geldübergabe machen, aber ich möchte die Quest nicht abwürgen. Zum Schluss bleibt mir aber leider nichts anderes übrig, als die Spieler durch ein nicht ganz schlüssiges Ende zu ziehen. Sorry dafür! Aber die Arbeit wartete schon wieder. Hoffe, Ihr hattet trotzdem Euren Spaß und Todt hat Euch mit seinen gefälschten Erinnerungsfetzen nicht gänzlich den Verstand geraubt.
Zurück in der Küche heißt es Vorräte auffüllen und Ordnung machen. Vier Spielrunden laufen im anschließenden Nachtblock, wobei ich parallel zur Theke noch mal BattleLore schiedsrichtere und mir überlege, wohin ich meine morgige Runde führen werde. Kurz vor 6 mache ich dann Küchenschluss, stelle noch ein paar belegte Brötchen als Kasse des Vertrauens auf den Tresen und lege mich auf die Couch in der Großen Halle schlafen.

Kapitel 3 - der Sonntag


Als ich kurz nach 10:00 Uhr wieder erwache, ist die Halle wieder voll. Die Frühschicht hat das Frühstücksbuffet aufgebaut und neuen Kaffe gekocht. Zwischen all den Ausgeschlafenen laufen die Spieler vom DSA-Nachtblock umher und sehen erstaunlich munter aus. Für diese Leistung habt Ihr Respekt verdient!
Drei Tassen Kaffee später sitze ich wieder am gleichen Tisch im Gewölbe und versuche die Abenteurer durch eine geheime Mission im Westreich zu führen. Selbiges ist aber schwieriger als gedacht. Die Sphärenwesen freuen sich so über ihre unglaublichen Kräfte, daß sie nahezu alles entzünden, was ihnen in den Weg kommt. Das bewegt den Rest der Truppe dazu, einen von beiden im Arrest versauern zu lassen und den anderen gefesselt hinterher zu schleifen. Trotz dieser Selbstdezimierung kommt die Runde pünktlich zum großen Finale, was sich als Vorgeschichte des gestrigen Abenteuers entpuppt.
Zurück in der Oberwelt sind die meisten Runden schon fertig. Nur um das Battletech-Schlachtfeld versammelt sich noch eine Schar Schaulustiger. Zurück in der Küche ist die Überraschung groß. Toastbrot: alle. Brötchen: alle. Tee: fast alle. Der Kühlschrank, den wir am Freitag nur nach akribischer Puzzlearbeit mit Mühe schließen konnten, ist nahezu leer. Übrig sind nur Bier und Saft, die offensichtlich des Teeangebotes wegen verschmäht worden waren.
Nun geht es ans Aufräumen. Während die Battletecher noch die Würfel kreuzen, versetzen wir das checkout in seinen ursprünglichen Zustand. Die Bierbänke und Kästen werden wieder von Michael zum Traumtänzer gefahren. Als alles durchgekehrt und die Küche gesäubert ist, sind wir endlich fertig. Um 18:00 Uhr bleibt als letzte Amtshandlung noch das Banner abzunehmen. Morgen folgen dann als Nachwehen noch, früh das restliche Zeug abzuholen und abends den Schlüssel wieder abzugeben. Dann ist auch für mich die DreRoCo Herbstgold nach vielen Wochen Vorbereitung Vergangenheit. Jetzt will ich erstmal nur noch eines - schlafen.

Epilog


Mit den Gedanken an die ereignisreichen letzen Tage steige ich aufs Fahrrad. Ich komme bis zum Bahnhof Dobritz, wo ich an der roten Ampel eine Vollbremsung machen muß. Allerdings komme ich nicht zum Stehen. Meine beiden Bremsen versagen und ich sehe mich auf die Autos zurasen. Mit Mühe gelingt es mir, mich zwischen der Doppelreihe durchzuschlängeln und mit den Füßen bremsend auf den Gehsteig zu retten. Mit reichlich Adrenalin im Blut betrachte ich meine Bremsen und muss feststellen, daß mir jemand vorn und hinten jeweils die linke Bremsbacke geklaut hat. Das hätte richtig schiefgehen können! Wegen gerade einmal 8 habe ich meine körperliche Unversehrtheit aufs Spiel gesetzt. Es ist unglaublich, was für Idioten es auf der Welt gibt.
Auch wenn ich davon ausgehe, daß das keiner unserer Besucher war, trübt dieses letzte Erlebnis doch sehr den Rückblick auf das Wochenende.

Fazit
Aus meiner Sicht war die DreRoCo Herbstgold eine gelungene Con. An der Theke und in meinen Spielrunden hatte ich mit vielen fröhlichen und zufriedenen Leuten zu tun. Es herrschte eine gute Athmosphäre. Insgesamt waren weniger Besucher da, als in den vergangenen Jahren. Rechnet man dazu, daß noch einige neue Spieler den Weg nach Niedersedlitz gefunden haben (was nach eigener Aussage schwer war), so hat es diesmal vor allem an den Alteingesessenen gemangelt. Vielleicht war auch das Wochenende mit dem freien Mittwoch vorher ungünstig. Wie dem auch sei - wer da war hatte augenscheinlich seinen Spaß, die Teeflaterate wurde reichlich genutzt und langweilen wegen übervoller Runden musste sich offensichtlich auch niemand. Für die Orga war es sehr viel Arbeit auf wenigen Schultern. Das Herbstgold-Team macht nun erstmal Pause und überlässt der Primavera-Crew das Feld. Bleibt uns nur der Wunsch, alle Leute nächstes Jahr wieder zur DreRoCo Herbstgold begrüßen zu dürfen.

DreRoCo Herbstgold Nachgeplänkel

von: Forum Dresden spielt

Im Forum gibt es wieder ein offizielles Nachgeplänkel.